Im zweiten Band werden UK-Interventionen für alle Personengruppen mit UK-Bedarf und für alle Lebenslagen gesammelt. Jede Idee, jeder Ansatz wird auf der Basis einer gleichbleibenden Struktur auf 3-4 Buchseiten kurz vorgestellt, so dass die Leser:innen sich schnell orientieren können. Damit wird der Band 2 einen strukturierten Überblick über praxiserprobte Methoden bieten.
Könnten Sie sich vorstellen, einen Beitrag zu schreiben?
Wir würden uns über Ihre Ideen und Vorschläge freuen.
Auf dieser Seite finden Sie alle Informationen rund um die Einreichung von Vorschlägen.
Mit den besten Grüßen,
Jens Boenisch & Stefanie K. Sachse
Die Auswahl ist u.a. abhängig davon, wie gut, d.h., wie detailliert und begründet die Interventionen beschrieben werden. Können z.B. Angaben
Es sind nicht nur „punktuelle Ideen“, sondern auch Konzepte oder Programme von Interesse. Gern auch zur Implementierung in Einrichtungen. Relevant ist auch, ob evtl. schon Erfahrungsberichte, Studien oder Wirksamkeitsnachweise vorliegen.
Die verschiedenen Interventionen sollen nach einem einheitlichen Schema vorgestellt werden. Dabei ist es hilfreich, wenn eine einheitliche Systematik zugrunde gelegt wird. So wird es einfacher, verschiedene Interventionen vergleichbar zu beschreiben.
Wenn Angaben z.B. zur Personengruppe, zum Vorgehen bei der Planung und Umsetzung oder zum Evidenzlevel gemacht werden, würden wir die Orientierung an folgenden Quellen/ Ressourcen begrüßen:
Sie finden hier weitere Hinweise zu diesen Quellen und Ressourcen.
Beispiel
Fokuswörter in der UK
Für das Beispiel Fokuswörter
Beispiel Fokuswörter
Modelling von Kernvokabular stellt für viele Bezugspersonen eine große Herausforderung dar. Gleichzeitig ist das Mitnutzen der Kommunikationsformen grundlegend wichtig in der UK-Förderung (► pädagogische Förderung), um den „UK-Wortschatz“ der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen zu erweitern und den Einsatz im Alltag zu lernen. Aus diesem Grund wurde das Fokuswörterkonzept entwickelt (Sachse & Willke, 2011). Die Idee ist, dass immer ein paar wenige Wörter ›im Fokus‹ der Förderung stehen und verstärkt mitgenutzt werden…
Beispiele zur Umsetzung
Die Interventionen im Alltag werden in Anlehnung an das Vorgehen mit dem ABC-Modell geplant. Ausgehend von bestimmten Situationen und Aktivitäten, bei denen die Kinder und Jugendlichen mehr mitbestimmen und ausdrücken könnten, wird überlegt, wie die Bereiche der kommunikativen Kompetenz gefördert und was die Bezugspersonen unterstützend tun können. Nach ca. 6 Wochen gibt es im Team einen Austausch, was funktioniert hat und wie die Förderung weitergestaltet wird (control & continue).
Beispiel Fokuswörter
Für die Arbeit mit der deutschen Fokuswörterliste gibt es keine empirischen Wirksamkeitsnachweise. Allerdings liegen verschiedene Studien und systematische Reviews zum Nachweis der Wirksamkeit des Modellings vor. Z.B. Sennott et al., 2016: dieser systematische Reviews zeigt positive Auswirkungen auf die pragmatischen, semantischen und syntaktischen Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen, die als 'beginning communicators' bzeeichnet werden) (Evidenzlevel 1) ...
Darüber hinaus belegt z.B. ein systematischer Review, dass Eltern und Assistenz durch Anleitung in Bezug auf Partnerstrategien wie Modelling und Hinweise positive Auswirkungen auf den UK-Einsatz der Kinder und Jugendlichen haben (Shire & Jones, 2015) (Evidenzlevel 1) ...
Die Studie von Deckers etl al. (2017) zum Einsatz von Kernvokabular in der UK-Förderung mit Kindern mit Downsyndrom zeigt vermehrte spontane Nutzung von Kernvokabular sowohl mit Gebärden als auch lautsprachlich (Evidenzlevel 3) ...
Für welche Personen- bzw. Zielgruppe sind die beschriebenen Interventionen geeignet?
Es wird angestrebt, vergleichbare Angaben zu den verschiedenen Interventionsideen zu machen. Dabei nutzen wir u.a. das UK-Kontinuum in Anlehnung an das Fähigkeitskontinuum von Dowden (1999). Das UK-Kontinuum bietet eine Orientierungshilfe zur Frage, welche Interventionsziele für welche Personengruppe denkbar sind (s. Abbildung, Sachse & Bernasconi, 2020, S. 204).
Einteilung nach dem UK-Kontinuum
Mit UK-Interventionen werden viele verschiedene Ziele verfolgt. Dazu gehören z.B.
Es ist hilfreich, wenn bei den Interventionen beschrieben wird, welche dieser Ziele oder welche anderen Förder- bzw. Therapieziele angestrebt werden.
Das GoalsGrid basiert auf dem Fähigkeitskontinuum & den vier Bereichen kommunikativer Kompetenz.
Mehr zum GoalsGrid
Das ABC-Modell beschreibt das Vorgehen beim Planen, Durchführen und Evaluieren konkreter UK-Interventionen. Die drei Phasen werden mit den Buchstaben ABC beschrieben:
A Aktivitäten beschreiben. Das ist der Ausgangspunkt der Interventionsplanung nach dem ABC-Modell.
B Bereiche kommunikativer Kompetenz beschreiben. Hier werden konkrete Ziele formuliert. Parallel werden Aufgaben der Bezugspersonen beschrieben. Diese werden im Anschluss im Alltag umgesetzt. Nach einem vereinbarten Zeitraum erfolgt die
C Kontrolle der Maßnahmen im Alltag (control). Jetzt wird die Interventionsplanung evaluiert, Förderideen weiterentwickelt und Interventionen weitergeführt (continue).
Mehr zum ABC-Modell
Bei der Beschreibung von UK-Interventionen interessiert, ob es schon Erfahrungen oder Nachweise gibt, dass diese zur verbesserten Kommunikation führen. Man spricht auch von Wirksamkeitsnachweisen. Um einschätzen zu können, welche Nachweise vorliegen und wie die Qualität eingeschätzt wird, werden verschiedene Evidenzlevel unterschieden. Unterschiedliche Autor:innen und Institutionen nutzen unterschiedliche Einteilungen. Für die UK haben u.a. Wendt und Schlosser im Band 1 des UK-Kompendiums einen Vorschlag gemacht; für das UK-Kompendium schlagen wir folgende Level vor:
Vereinfachte Evidenzlevel in der Unterstützten Kommunikation
Das Kompendium Unterstützte Kommunikation bietet einen Überblick über zentrale Themen der Unterstützten Kommunikation. Neben theoretischen Grundpositionen werden die Bereiche Sprachentwicklung und UK, Diagnostik in der UK, Intervention und Teilhabe, Literacy (Schriftspracherwerb), Versorgungsstrukturen und Qualitätssicherung sowie Forschung und Evaluation auf Basis des aktuellen Forschungs- und Wissensstandes ausdifferenziert.