Universität zu Köln

Modelling in der UK

Praxisnahe Videos für einen einfachen Einstieg

Modelling ist eine Strategie, um den Einsatz von Unterstützter Kommunikation praktisch zu demonstrieren und ganz natürlich in die alltägliche Kommunikation einzubinden.

Durch Modelling zeigen wir Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, wie sie mit verschiedenen Kommunikationsformen effektiv kommunizieren können. Dabei werden die Kommunikationsformen (Gebärden, Kommunikationshilfen, Buchstabieren etc.) im Alltag, beim Essen, Spielen, Warten, im Unterricht und im Wohnheim genutzt, um Vorbilder zu schaffen und den Umgang mit UK anschaulich und intuitiv zu vermitteln.

Diese Methode fördert nicht nur das Verständnis, sondern schafft auch Sicherheit im Umgang mit den unterschiedlichen Kommunikationsformen – für eine inklusive und erfolgreiche Kommunikation.

In den Videos auf dieser Seite sehen Sie Praxisbeispiele und ein Interview (deutsch) sowie mehrere Tutorials (englisch) rund um das Thema Modelling. Es wird gezeigt, wie Begleitpersonen und Lehrkräfte in verschiedenen Situationen modeln können: Von alltäglichen Ritualen über Unterrichtsaktivitäten bis hin zu spielerischen Momenten. Dabei kommen unterschiedliche Kommunikationsformen wie große und kleine Kommunikationstafeln, elektronische Hilfen und Gebärden zum Einsatz.

Es wird gezeigt, wie Modelling allen UK-Anwender:innen hilft, ihre Kommunikationsfähigkeiten zu entwickeln und selbstbestimmt am Leben teilzunehmen.

Modelling in der Praxis

Beispiele aus dem Schullalltag und aus der Therapie

Das Video wird gezeigt, wie Lehrkräfte und Therapeutinnen UK im Alltag einsetzen. Dabei wird deutlich, wie viel gemodelt wird und wie die Kinder dadurch zum aktiven Mitreden, Mitwirken und Selbstbestimmen befähigt werden. Durch kontinuierliches Modelling lernen sie nach und nach, zunehmend selbstständig zu kommunizieren – sei es bei der Tagesstruktur, im Unterricht, beim gemeinsamen Essen oder in der Therapie. Modelling wird hier als wirksames Mittel gezeigt, um Kindern den Zugang zur Kommunikation zu erleichtern und ihre Teilhabe am Schulalltag zu unterstützen.

Timestamps

00:31 Mitreden: In ritualisierten Situationen
00:35 Mitreden mit der Wortschatztafel „Wer ist heute da?“
01:15 Mitreden: Wortschatztafel und Gebärden
02:03 Mitreden: Mittagessen mit dem Platzset

02:29 Mitwirken & Selbstbestimmen - in Kunst und Musik
02:37 Mitwirken & Selbstbestimmen: Wortschatztafel und Gebärden „Was nehmen wir jetzt?“
03:22 Mitwirken & Selbstbestimmen: Anleitung zum Basteln mit der Wortschatztafel und Zeigen der benötigten Materialien
04:20 Mitwirken & Selbstbestimmen: Mit elektronischer Kommunikationshilfe

05:15 Gemeinsam spielen: Mit elektronischer Kommunikationshilfe

06:00 Üben & Quatschen in der Therapie
06:05 Üben in der Therapie: mit der elektronischen Kommunikationshilfe MyCore und mit einer kleinen Kommunikationshilfe
07:09 Üben in der Therapie: Einfach weitermachen mit Kölner Kommunikationstafel 

08:11 Spontane Plaudereien zwischendurch
08:15 Plaudereien: mit Kommunikationsordner & Fokuswörtern
08:54 Plaudereien: Mit Kommunikationsordner beim Essen kommunizieren, auf spontane Äußerungen der Kinder reagieren

Modelling im Schulalltag: Erfahrungsberichte

Prof. Boenisch im Gespräch mit Gesa Ley

Gesa Ley hat verschiedene Praktiker:innen zu deren Erfahrungen mit dem Einsatz von verschiedenen Kommunikationsformen interviewt. Im Video unterhalten sich Prof. Boenisch und Gesa Ley über Erfahrungen von Lehrkräften und Therapeutinnen. Es werden auch verschiedene Praxisbeispiele gezeigt.

Im Video wird erläutert, welche Faktoren den Einstieg erleichtern, wie zum Beispiel eine offene Einstellung und der Mut, einfach zu beginnen. Zudem spricht sie über Herausforderungen, wie die eingeschränkte Transportfähigkeit mancher Hilfsmittel, und erklärt, warum auch eine große Kommunikationstafel mit umfangreichem Vokabular effektiv eingesetzt werden kann. Gesa Ley hebt hervor, wie Fokuswörter den Einstieg ins Modelling erleichtern, und teilt wertvolle Ratschläge der Lehrkräfte: Perfektion ist nicht das Ziel, sondern das Schaffen authentischer Kommunikationssituationen.

Timestamps

00:53 Was erleichtert den Einstieg ins Modelling?
01:37 Faktoren, die Modelling im Alltag unterstützen
02:18 Praxisbeispiel: Aufbau der Kommunikationsmaterialien
02:36 Hindernisse im Alltag
03:03 Kommunikationstafel mit umfangreichem Vokabular
04:31 Positionierung der Kommunikationstafel im Klassenraum
04:57 Fokuswörter als Einstiegshilfe
05:33 Tipps der Lehrkräfte: sich als Sprachvorbild sehen
06:17 Gesa Leys Fazit: „Kein Hexenwerk“ – einfach anfangen und ausprobieren

Modelling-Tutorials (englisch)

Jens Boenisch im Gespräch mit Claire Andersen-Post

Dreiteilige Tutorial-Reihe mit der UK-Expertin Claire Andersen-Post aus Südafrika

Teil 1 | Modeln mit elektronischen Kommunikationshilfen

Im ersten Teil der dreiteiligen Tutorial-Reihe erklärt die Sprachtherapeutin Claire Andersen-Post das Konzept des Modellings in der Unterstützten Kommunikation (AAC – Augmentative and Alternative Communication). Sie gibt Einblicke, warum Modelling, hier mit elektronischen Kommunikationsgeräten, für die Förderung von Kommunikationsfähigkeiten so wichtig ist. Anhand von Praxisbeispielen aus Therapiesitzungen demonstriert sie, wie Modelling angewendet werden kann. Das Video bietet zudem hilfreiche Tipps, wie Modelling in den Alltag integriert werden kann.

Timestamps

01:09 Was ist Modelling und warum ist es so wichtig?
02:28 Nutzen von Modelling und Kernvokabular in der UK
03:50 Praxisbeispiel Modelling mit elektronischem Gerät in der Therapiesitzung
08:41 Zweites Praxisbeispiel
17:21 Tipps für Therapeut:innen, Lehrer:innen und Eltern

Teil 2 | Literacy im Fokus

Im zweiten Teil der englischsprachigen Tutorial-Reihe von Prof. Dr. Boenisch und Claire Andersen-Post geht es um „Modelling and Literacy“. Die Sprachtherapeutin und AAC-Expertin Claire Andersen-Post erklärt in diesem Interview, wie sie Modelling einsetzt, um Kinder in ihrer Sprachentwicklung zu unterstützen. Anhand von Beispielen mit elektronischen Kommunikationshilfen, Kommunikationsordnern und Büchern wird gezeigt, wie AAC (Unterstützte Kommunikation) unter anderem auch bei verbal kommunizierenden Kindern genutzt werden kann. Dabei wird betont, wie Modelling hilft, grammatikalische Strukturen und Literacy zu fördern. Durch die visuelle Unterstützung von UK-Systemen können Kinder die grammatikalisch richtige Reihenfolge von Wörtern (Subjekt, Prädikat, Objekt) erkennen und ihre Lese- und Schreibfähigkeiten weiterentwickeln.

Timestamps

00:15 Modelling mit Kommunikationsordner und Gebärden
03:49 Modelling mit einer elektronischen und einer nichtelektronischen Kommunikationshilfe
06:52 Buchstabieren mit verbal kommunizierendem Kind
09:18 Nutzen von UK bei verbal kommunizierenden Kindern (Förderung grammatikalischer und syntaktischer Fähigkeiten)

Teil 3 | Modelling & Wortschatz erweitern

Im dritten Teil der Tutorialreihe von Prof. Dr. Boenisch und Claire Andersen-Post steht „Modelling mit Fokus auf Randvokabular und Wortschatzerweiterung“ im Fokus. Es wird ein Beispiel aus der Therapie mit Mr. Potato Head gezeigt, bei dem Augen, Ohren, Kleidung und Accessoires angesteckt werden, um den Umgang mit Randvokabular zu veranschaulichen. Im zweiten Beispiel wird ein aufklappbares Spielzeugauto verwendet und mit kleinen Objekten gespielt, um das Modelling in einer Spielsituation mit einem verbal kommunizierenden Kind zu demonstrieren.

Timestamps

00:11 Praxisbeispiel mit Kommunikationsordner und einer Spielfigur zum Anziehen
04:46 Spielsituation mit einem verbal kommunizierendem Kind. Einsatz eines Tablets mit Kommunikationssoftware